Virtueller Wasserverbrauch – wie viel H2O steckt in deiner Jeans?
“Virtueller Wasserverbrauch”, das hört sich erst mal irgendwie nach Internet an. Und nach etwas, das nicht real ist. Virtuell eben. Vielleicht ist der Begriff deshalb ein wenig unglücklich gewählt, denn was er eigentlich beschreibt, ist sehr real. Der virtuelle Wasserverbrauch bezeichnet die Menge an H2O, die wirklich in einem Produkt steckt – vom Anbau der Rohstoffe über Produktion bis zum Transport.
Unser täglicher Wasserverbrauch
Der Cappuccino, den wir morgens trinken, das Buch, das wir lesen, die Jeans, die wir tragen. Alles, was wir nutzen, tragen, kaufen, essen, verbraucht Wasser. Und zwar viel mehr, als uns bewusst ist. 120 Liter Wasser benötigen wir im Schnitt täglich für das Offensichtliche: trinken, duschen, Blumen gießen. Der unsichtbare Wasserverbrauch ist ungleich höher: rund 4.000 Liter pro Tag pro Kopf! Diese hohe Zahl liegt nicht nur an der Nahrung, die wir zu uns nehmen (ein Kilo Rindfleisch braucht knapp 16.000 Liter Wasser). Sondern auch an dem, was wir tragen.
Der Wasser-Fußabdruck der Modeindustrie
Rund 10.000 Liter Wasser sind nötig, um ein Kilo konventionelle Baumwolle anzubauen und zu verarbeiten (in Indien ist es sogar die doppelte Menge). Das bedeutet, dass in einer Jeans circa 8.000 Liter Wasser stecken. Das liegt vor allem daran, dass die Baumwolle in trockenen, warmen Regionen angebaut wird. Aber auch die anschließende Verarbeitung und der Färbeprozess brauchen Wasser.