Überweidung

Die fatalen Folgen von Überweidung

Kahle Stellen statt saftig grünen Wiesen: Wenn zu viele Tiere auf zu kleinem Raum gehalten werden oder man sie zu lange am selben Ort grasen lässt, führt das zu Überweidung. Nicht nur weil die Weidetiere jeden frischen Trieb, alles nachwachsende Grün abgrasen, bevor es wachsen kann, sondern auch weil sie den Boden schlicht und einfach platt trampeln. Verbiss und Vertritt sorgen dafür, dass sich die Pflanzen und der Boden nicht mehr erholen können, nichts wächst mehr.

Warum Überweidung ein Problem ist

Man könnte jetzt denken, dass ein paar kahle Stellen der Erde nicht schaden. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Es handelt sich immerhin um 10 Millionen Hektar Land, die jedes Jahr durch falsche Landwirtschaft zerstört werden. Laut Bundesministerium für Umwelt kann Überweidung außerdem Artensterben zur Folge haben. Die dauerhafte Schädigung des Bodens durch Herdentiere ist zwar kein großes Problem in Deutschland, dafür aber in Regionen wie Griechenland, Ostafrika und vor allem in der Mongolei – dort wird die Wüstenfläche immer größer (Desertifikation), fruchtbarer Boden immer rarer und dadurch nimmt die Überweidung noch rasanter zu, ein echter Teufelskreis. Überweidung ist die Ursache für 35 Prozent der weltweiten Bodendegradation!

Was tun gegen Überweidung?

Um mehr Futter für wachsende Herden zu produzieren, werden mehrjährige Gräser oft durch einjährige ersetzt. Diese wurzeln jedoch nicht so tief, schützen den Boden deshalb nicht vor Erosion, Nährstoffe werden durch Wind und Wasser abgetragen und ausgeschwemmt. Die Lösung liegt also in einer nachhaltigeren Landwirtschaft: Kontrollierte Herdengrößen, Schonzeiten für den Boden, bessere Anbautechniken und der Einsatz von Hecken sowie Dämmen als Erosionsschutz. Vor allem aber der Punkt mit den kleineren Herden ist natürlich nicht einfach umzusetzen, wenn Viehhaltung die einzige Einnahmequelle für einen Bauern ist. Es muss also Entwicklungsarbeit geleistet werden, alternative Einnahmequellen geschaffen. Jeder einzelne von uns kann etwas gegen die fatalen Folgen der Fleisch- und Milchwirtschaft für unseren Planeten unternehmen, indem er auf tierische Produkte verzichtet – oder den Konsum zumindest einschränkt. Denn je geringer die Nachfrage, desto weniger Nutztiere, die mit ihren Treibhausgasen und ihrem Futterbedarf unserem Planeten schaden.