Permakultur – nachhaltig produktiv
Permakultur (aus den englischen Begriffen permanent culture zusammengesetzt) ist ein Prinzip für eine nachhaltige Landwirtschaft und nachhaltigen Gartenbau. Bei diesem Konzept, welches der Australier Bill Mollison in den 70ern entwarf, werden die natürlichen Kreisläufe und Ökosystem der Natur möglichst genau nachgeahmt. Heutzutage findet man Permakulturen auch in Europa, sowohl in privaten Gärten als auch auf Bauernhöfen, selbst auf Balkonen, in Innenhöfen und in Industriegebieten.
Die Idee
Die Permakultur befasst sich mit der Frage, wie man Lebensmittel anbaut, Häuser baut und Gemeinschaften bildet und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt minimiert. Ihre Grundsätze werden von Menschen auf der ganzen Welt unter sehr unterschiedlichen klimatischen und kulturellen Bedingungen ständig weiterentwickelt und verfeinert.
Wenn wir sorgfältig darüber nachdenken, wie wir unsere Ressourcen, die uns zur Verfügung stehende Nahrung, Energie, Wohnfläche möglichst effektiv und umweltfreundlich nutzen, merken wir, dass wir weniger brauchen – und dennoch mehr vom Leben haben. Wir können mit weniger Aufwand produktiver sein und für unsere Umwelt und uns selbst Vorteile erzielen, von denen auch die kommenden Generationen noch profitieren. Das ist der Grundgedanke der Permakultur: Die Gestaltung einer ökologisch gesunden Lebensweise in unseren Haushalten, Gärten, Gemeinden und Unternehmen. In Zusammenarbeit mit der Natur und unter Rücksichtnahme auf die Umwelt.
Permakultur in der Praxis
Genug der Theorie, wie sieht das Prinzip der Permakultur umgesetzt aus? Schauen wir uns das Ganze doch am Beispiel eines Gartens genauer an. In einem Garten, der möglichst naturnah sein soll, brauchen wir viele unterschiedliche (am besten mehrjährige) Gewächse, welche wiederum viele unterschiedliche Insekten anlocken, Vögel und Säugetiere behausen. Und wie profitieren wir davon? Unsere Arbeit beschränkt sich auf ein Minimum, wir müssen kaum umgraben, Beikraut zupfen oder schneiden. Die Ernte in unserem naturbelassenen Garten fällt besonders üppig aus, da die Blüten ideal bestäubt wurden und der Garten die Schädlinge auf natürlichem Weg im Schach gehalten hat. Für einen ertragreichen, gesunden und pflegeleichten Permakultur-Garten eignen sich zum Beispiel Erbsen, Sauerampfer, Minze, mehrjähriger Rucola, Koriander, Kopfsalat, Kartoffeln, Mangold, Bärlauch, Obstbäume und -Sträucher sowie Nussbäume und Schnittknoblauch – und nicht zu vergessen viele, viele bunte Blumen, über die freuen sich die Bienen mindestens genauso wie wir.