Nachhaltige Forstwirtschaft
Rund ein Drittel der Gesamtfläche Deutschlands ist von Wald bedeckt. Dabei erfüllt er zahlreiche Funktionen für Mensch und Umwelt:
- Unter anderem leistet der Wald einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, in dem er CO2 aus der Luft aufnimmt und in Form von Sauerstoff wieder abgibt.
- Er bietet Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere und dient damit der Erhaltung der Artenvielfalt.
- Nicht zuletzt ist Holz eine erneuerbare Energiequelle und liefert Wärmeenergie in Form von Brennholz oder Pellets.
Aber: Umweltbelastungen, Klimawandel und die menschliche Nutzung der Wälder können die Ressourcen der Wälder gefährden. Was wir deswegen brauchen, ist eine nachhaltige Forstwirtschaft, um die Ökosysteme des Waldes zu erhalten und den Erhalt der biologischen Vielfalt zu gewährleisten.
Was bedeutet nachhaltige Forstwirtschaft?
Vielleicht denkst du beim Wort „Forst-Wirtschaft“ vor allem an wirtschaftliche Interessen. Es geht aber bei nachhaltiger Forstwirtschaft um weit mehr als die Sicherstellung zum Beispiel von Holzmengen. Laut der Helsinki-Deklaration von 1993 bedeutet eine nachhaltige Waldbewirtschaftung „die Betreuung und Nutzung von Wäldern und Waldflächen auf eine Weise (…), welche deren biologische Vielfalt, Produktivität, Regenerationsfähigkeit und Vitalität erhält und ihre Fähigkeit, gegenwärtig und in Zukunft wichtige ökologische, wirtschaftliche und soziale Funktionen (…) zu erfüllen, gewährleistet, ohne dass dies zu Schäden an anderen Ökosystemen führt“ (Quelle: umweltbundesamt.de). Es geht also vor allem darum, die Ressourcen des Waldes und dessen Biodiversität zu erhalten.
Wie wird der Wald für die Zukunft gesichert?
Vorausschauende Ressourcenplanung
Wer Bäume für Pellets oder für die Holzproduktion nutzen will, muss gut und vorausschauend planen. Dies erkannte die Forstwirtschaft schon vor 300 Jahren, denn Bäume brauchen Jahre oder Jahrzehnte, um zu wachsen. Und wenn zu viel Holz auf einmal „geerntet“ wird, können junge Bäume nicht schnell genug nachwachsen, um die Lücke zu füllen. Die Folge: Der Rohstoff wird knapp.
Es müssen also mehr Bäume gepflanzt werden als gefällt werden – was in Deutschland derzeit auch berücksichtigt wird: Der Deutsche Forstwirtschaftsrat berichtet, dass die Holznutzung in Deutschland 87 Prozent des Holzzuwachses beträgt. Insgesamt kommen also mehr neu gepflanzte Bäume dazu, als durch Fällarbeiten aus der Zählung fallen.
Konstante Waldfläche
Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet aber auch, dass es einer konstanten Waldfläche bedarf. Groß angelegte Aufforstungen nach dem Zweite Weltkrieg sorgen auch heute noch für einen stabilen Waldbestand, der in der letzten Bundeswaldinventur von 2012 festgestellt wurde.
Naturnähe der Wälder
Daneben, so hat es die Bundesregierung in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt als Ziel formuliert, braucht es naturnahe Waldbestände. Nach den Ergebnissen der dritten Bundeswaldinventur 2011/2012 sind rund 36 % der Waldfläche als sehr naturnah oder als naturnah einzustufen.
Außerdem ist das Ziel der Bundesregierung eine naturnahe Waldbewirtschaftung auf möglichst der gesamten forstwirtschaftlichen Fläche. Ein Ziel, das sie sich in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie von 2002 gesetzt und mehrfach bekräftigt hat, unter anderem in der Waldstrategie 2020.
Quellen:
umweltbundesamt.de, greenpeace.de, utopia.de