Schätzungsweise 2,5 Millionen Tonnen chemische Pflanzenschutzmittel werden weltweit jährlich eingesetzt. Eines der bekanntesten Pestizide weltweit und auch in Deutschland ist Glyphosat. Dies liegt vor allem daran, dass es schon seit den Siebzigerjahren eingesetzt wird und in vielen verschiedenen Varianten und Zusammensetzungen produziert und genutzt wird. Es wird in Deutschland auf ca. 40% der vorhandenen Ackerflächen verwendet. Was steckt jedoch dahinter und welche Folgen hat der Einsatz von Glyphosat auf Mensch und Umwelt?
Glyphosat
Glyphosat und Genveränderung
Glyphosat wird eingesetzt, um Unkraut zu bekämpfen und für ein gleichmäßiges und schnelles Wachstum der Pflanzen. Dabei wird es nicht nur in der Industrie genutzt, sondern ist auch in Garten und Haushaltsprodukten, wie Pflanzendüngern, zu finden. Ursprünglich wurden durch Glyphosat nicht nur Schädlinge vernichtet, sondern auch einige Arten von Nutzpflanzen.
Ein Beispiel ist Soja, welches nun gentechnisch verändert wird, um die Resistenz gegen das Pestizid zu erhöhen. Dieses mit Glyphosat behandelte Gensoja wird hauptsächlich als Futtermittel genutzt und somit von Tieren aufgenommen. Durch den Konsum von Fleisch, Eiern und Milch gelangt es dann auch in den menschlichen Organismus und wurde bereits vielfach in Urin und Blut nachgewiesen. Soja ist dabei aber nur ein Beispiel, viele weitere Pflanzen mussten ebenfalls gentechnisch manipuliert werden, damit sie nicht länger vom Pestizid angegriffen werden. Baumwolle ist ein ebenfalls wichtiges Beispiel, da auch die Baumwollpflanzen gentechnisch verändert werden, sodass sie resistent gegenüber Glyphosat werden und sich gleichzeitig keine Schädlinge einnisten. Glyphosat kann noch bis zu einem Jahr in Produkten nachgewiesen werden, weswegen die Verwendung von Bio-Baumwolle für Kleidung besonders wichtig ist, da wir diese Tag für Tag direkt auf unserer Haut tragen.
Die gentechnischen Veränderungen von Pflanzen haben bisher noch nicht ausreichend erforschte Nebenwirkungen. Sicher ist aber, dass Pflanzen und Schädlinge Resistenzen ausbilden können, die dann wiederum durch noch stärkere Pestizide ausgemerzt werden müssen. Generell ist über die Auswirkungen bei genveränderten Pflanzen aber noch nicht viel bekannt, da noch keine Langzeitstudien vorliegen.
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Auswirkungen von Glyphosat
Ebenfalls noch untersucht werden die Langzeitfolgen von Glyphosat auf Menschen, Tiere und Umwelt. Laut derzeitigen Ergebnissen der Internationalen Agentur für Krebsforschung wird Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen eingestuft. Dies ist besonders im Hinblick auf die bereits im menschlichen Körper gefundenen Überreste von Glyphosat bedenklich. Eine amerikanische Studie aus dem Herbst 2018 legt außerdem nah, dass Glyphosat eine große Rolle im Aussterben der Honigbienen und anderen Insekten spielt. Dies liegt daran, dass Glyphosat, wie viele andere chemische Pestizide, in Boden und Gewässer sickert und giftig für viele Lebewesen ist. Es ist nicht abbaubar und verbleibt daher in Boden und Gewässer. So wird es einerseits von Lebewesen aufgenommen und andererseits zerstört es Lebensräume vieler Lebewesen.
Sinnvolle Alternativen können sein, Lebensmittel und auch Futtermittel nur ökologisch und, soweit möglich, regional zu kaufen, da in einer ökologischen Landwirtschaft eine Verwendung glyphosathaltiger Produkte und anderer chemischer Pflanzenschutzmittel verboten ist. Außerdem ist es empfehlenswert auch beim Kauf von Periodenartikeln auf die Verwendung von Bio-Baumwolle zu achten.
Quellen: BUND e.V. – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, European Food Safety Authority, Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, Umweltbundesamt, Umweltinstitut