Biosprit

Verschiedene Biokraftstoffe

Dieselmotoren lassen sich auch mit Pflanzenöl antreiben. Dafür muss der Motor allerdings umgerüstet werden. Der Einsatz von Pflanzenöl als Treibstoff lohnt sich finanziell am ehesten in der Landwirtschaft, weil er in diesem Fall steuerfrei ist. Daneben lässt sich aus pflanzlichen bzw. tierischen Fetten und Ölen auch Biodiesel herstellen, der ähnliche Eigenschaften wie herkömmlicher Diesel aufweist. Möchte man ihn in reiner Form nutzen, muss auch hier der Motor umgebaut werden. Während in Europa überwiegend Rapsöl zum Einsatz kommt, wird in Nordamerika hauptsächlich Sojaöl und in Südostasien Palmöl verwendet.

Darüber hinaus stellt Bioethanol ein weiterer Biokraftstoff dar. Dabei handelt es sich eigentlich um gewöhnlichen Alkohol, der bei einer Gärung aus in Pflanzen enthaltenem Zucker entsteht. In Europa wird Bioethanol normalerweise aus Weizen und Zuckerrüben, in Nordamerika aus Mais bzw. in Südamerika aus Zuckerrohr gewonnen. Der Treibstoff kann anstelle von Benzin in Otto-Motoren verwendet werden. Auch hier sollten die Motoren allerdings technisch angepasst werden, um Schaden an bspw. Gummis zu vermeiden. Bekannt ist Bioethanol vor allem als Beimischung im Kraftstoff E10. Dieser besteht zwischen 5 und 10% aus Bioethanol und soll den Verbrauch fossiler Energie sowie CO2-Emissionen reduzieren.

Daneben kann auch Biomethan als Treibstoff verwendet werden, welcher beispielsweise aus Mais, Gülle oder Stroh in Biogasanlagen hergestellt wird. Im Vergleich zu den anderen Biokraftstoffen hat Biomethan den Vorteil, dass sich auf der gleichen Anbaufläche deutlich mehr Energie produzieren lässt. Allerdings ist das Netz an Erdgastankstellen eher dünn.

Große Kritik

Obwohl es sinnvoll erscheint, fossile Brennstoffe durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen, stoßen die Biokraftstoffe auf viel Kritik. Grund ist zum einen, dass die Pflanzen für die Agrotreibstoffe mit Pflanzen für Lebensmittel um Ackerfläche konkurrieren. Eine gesteigerte Nachfrage kann die Preise der Lebensmittel in die Höhe treiben bzw. die Ausdehnung der Gesamtanbaufläche zur Folge haben. Letzteres geht mit den bekannten Problemen wie Abholzung oder Brandrodung von Urwäldern einher.

Zum anderen ist ein positiver Klimabeitrag von Biosprit sehr umstritten. Der Anbau sowie die Verarbeitung der Pflanzen für die Treibstoffe setzen selbst große Mengen an Klimagasen frei. Außerdem handelt es sich dabei nicht um einen ökologischen Anbau, sondern um konventionelle, die Artenvielfalt bedrohende Monokulturen.

Vor diesem Hintergrund stellt sich beispielsweise Greenpeace entschieden gegen die Politik der Biokraftstoffe und fordert ein konsequentes Verbot von E10. Die Umweltschutzorganisation möchte des Weiteren, dass lediglich Abfälle und keine Lebensmittelpflanzen für die Herstellung von Biosprit eingesetzt werden.

Echte Alternativen statt Scheinlösungen

Aufgrund der Kontroversen rund um die Biotreibstoffe fordern Umweltverbände wirkliche Lösungen wie spritsparende Autos oder die Einführung eines Tempolimits, um den CO2-Ausstoß im Verkehr tatsächlich zu senken.
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