Tiertransport

Schon gewusst?

Es gibt eine EU-Tiertransportverordnung, die unter anderem regelt, dass Tiertransporte so schonend wie nur möglich ablaufen. Dabei sind Deckenhöhe, Versorgung mit Wasser und Futter und die Beförderungsdauer geregelt. Allgemein gilt, dass diese Transporte nicht länger als 8 Stunden dauern dürfen. Diese Regelungen greifen aber nicht weit genug, da die Tiere auch unter diesen Umständen noch zu viel Stress ausgesetzt sind. Für längere Strecken gelten strengere Regeln, beispielsweise ist eine Genehmigung des Transports durch einen Amtstierarzt notwendig. Auch der ständige Zugang zu Wasser muss gewährleistet sein und die Temperatur muss automatisch geregelt werden. Regelmäßige Pausen und Versorgungsstationen sind ebenfalls vorgesehen, nach 24 Stunden Fahrt müssen Schweine 24 Stunden Pause bekommen. Rinder hingegen können 29 Stunden bis zu einer Pause transportiert werden. Ein Problem ist auch, dass Schlachtbetriebe immer zentralisierter und spezialisierter werden, daher werden die Wege länger und kleinere Betriebe haben kaum Chancen zu existieren.

Mehr und mehr Tiere werden von Deutschland in angrenzende EU-Länder, aber auch außerhalb der EU transportiert. Hierbei sind nicht nur die langen Wege ein großes Problem für die Tiere, sondern auch die schlechten Haltebedingungen, die in manchen Ländern herrschen, die sich nicht an die EU-Tiertransportverordnung halten (müssen). Diese Transporte sind nicht nur zu Schlachthöfen, sondern auch Transporte für Tiere für die Mast oder Zuchttiere. Der Transport von lebenden Tieren ist hierbei deutlich günstiger als der Transport von Fleisch. Einmal liegt das an den Kühlungskosten, die bei lebenden Tieren niedriger sind und andererseits an den Zöllen, die ebenfalls bei lebenden Tieren geringer sind. Einkalkuliert in diese Transporte ist zumindest bei Geflügeltieren eine gewisse Sterberate, die während des Transports eintritt. Dies kann zum Beispiel durch Verletzungen beim Verladen oder durch die anderen Tiere und deren allgemeine Gesundheit passieren.

Beim Einkauf ist leider oft nicht zu erkennen, wie lange die Tiere transportiert wurden. Wenn Produkte mit dem Siegel „Für mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes versehen sind, wurden die Tiere maximal 4 Stunden transportiert. Bei Bioland, Naturland und Demeter gibt es ebenfalls strenge Vorgaben. Hier sind maximal 4 Stunden und 200 Kilometer zugelassen.
Alternativ ist es auch möglich, weitestgehend auf tierische Produkte zu verzichten, um nicht zum Leid der Tiere beizutragen. Für Leder gibt es beispielsweise zahlreiche Alternativen. Lederimitate sind eine weitverbreitete Möglichkeit und lassen sich oftmals auch kaum von echtem Leder unterscheiden.

Alternativen zu Leder

  • Pinatex ist eine weitere Möglichkeit als Lederersatz. Dieses Material wird aus den Blättern der Ananas gewonnen, welche normalerweise nach der Ernte entsorgt werden. Die bei der Produktion übrig gebliebene Biomasse kann dann noch als Dünger oder Biogas eingesetzt werden. Eine rundum ökologische Alternative, die zum Beispiel für Schuhe und Taschen geeignet ist.
  • Kork ist ebenfalls eine äußerst ökologische Alternative, da Korkeichen immer wieder nachwachsen und mehrmals „geschält“ werden können. Der so gewonnene Kork ist widerstandsfähig, atmungsaktiv und robust, perfekt zur Verarbeitung von Taschen und Schuhen.

Quellen: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bundesinformationszentrum Landwirtschaft