Lebensmittelsiegel

Biologisch, fair, nachhaltig – Lebensmittelsiegel im Überblick

Über 1.000 verschiedene Siegel gibt es in Deutschland, der Großteil davon prangt auf Lebensmittelverpackungen. Die Kriterien, welche das Produkt erfüllen muss, sind von Siegel zu Siegel ganz unterschiedlich. In manchen Fällen entsprechen sie lediglich den gesetzlichen Vorgaben, generieren also keinerlei Mehrwert, suggerieren den Verbrauchern jedoch, ein qualitativ hochwertigeres Produkt in den Händen zu halten. Wir verraten dir, hinter welchen Siegeln wirklich Qualität steckt und nach welchen Labeln du Ausschau halten musst, wenn du faire, nachhaltige und/oder Bio-Produkte shoppen möchtest.

Bio-Siegel

  • Das sechseckige Logo mit dem Schriftzug „Bio“ in grün und schwarz ist das staatliche Bio-Siegel Deutschlands, eingeführt wurde es im Jahr 2001. Es entspricht in seinen Anforderungen dem europäischen Bio-Logo (eingeführt im Jahr 2010), die Verwendung ist jedoch freiwillig. Alle verpackten Bio-Lebensmittel die in der EU produziert wurden, müssen hingegen das EU-Logo tragen. Häufig findet man beide Siegel auf ein und demselben Produkt. Lebensmittel mit diesen Siegeln wurden unter Einhaltung der europäischen Öko-Verordnung produziert, das bedeutet keine Gentechnik, artgerechter Tierschutz und Verzicht auf synthetischen Pflanzenschutz- und dünger.
  • Hinter dem ebenfalls weit verbreiteten Bioland-Siegel steckt der größte ökologische Anbauverband des Landes. Die Kriterien sind strenger als die von der EU geforderten, beinhalten zum Beispiel Weidegang für Rinder und Tiertransporte von maximal vier Stunden. Auch Regionalität spielt eine große Rolle, nur Lebensmittel aus Deutschland und Südtirol dürfen das Bioland-Logo tragen.
  • Der älteste Bio-Anbauverband Deutschlands ist Demeter, er existiert bereits seit 1924. Nicht nur Lebensmittel, auch Kosmetik kann mit dem Demeter-Siegel zertifiziert werden. Die Kriterien gelten als die strengsten von allen.
  • Auch für das Naturland-Siegel sind die Auflagen viel strenger, als für das EU- und das Bio-Siegel. Das Tierwohl spielt eine große Rolle, ebenso soziale und ethische Apsekte. Neben Lebensmitteln werden auch Kosmetikartikel, Textilien und Holz zertifiziert.

Fair Trade Siegel

  • Das bekannte Sozialsiegel Fairtrade garantiert unter anderem faire Entlohnung der Bauern und Bäuerinnen sowie Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Versorgung für Angestellte. Das Ziel ist es, nachhaltige Handelsbeziehungen zu fördern und Kleinbauern und Kleinbäuerinnen langfristig zu unterstützen und fördern. Du findest dieses Siegel vor allem auf Tee, Kaffee, Kakao, Bananen und Schokolade.

  • Auch das UTZ Certified Logo (bzw. das Rainforest Alliance Logo, die beiden sind fusioniert) findest du auf Tee, Kakao und Kaffee. Es garantiert gewisse Mindeststandards in den Bereichen Arbeitsbedingungen und Umweltschutz, ist aber weniger streng als GEPA und Fairtrade.