Die Cost per Wear Formel

Cost per Wear: Was Kleidung wirklich kostet

In der Debatte um Fair Fashion und Fast Fashion wird oft auf den Preisunterschied hingewiesen: „Ich kann mir den nachhaltigen Pulli nicht leisten, deshalb gehe ich zu H&M, Zara und Co.“, lautet dann das vermeintliche Argument. Und es stimmt ja, Fast Fashion ist auf den ersten Blick günstiger. Doch betrachtet man die langfristigen Kosten und den Nutzen eines Kleidungsstücks, zeigt sich ein anderes Bild. Hier kommt die CPW-Formel ins Spiel, die verdeutlicht, wie viel ein Kleidungsstück wirklich kostet.

Was ist die CPW-Formel?

CPW steht für „Cost Per Wear“ und hilft dabei, die tatsächlichen Kosten eines Kleidungsstücks zu ermitteln, indem man den Preis auf die Anzahl der Male herunterbricht, an denen man es trägt. Also: Kaufpreis durch die Anzahl der Male teilen, die das Kleidungsstück getragen wird. Diese einfache Rechnung zeigt oft, dass teurere, qualitativ hochwertige Kleidung auf lange Sicht kostengünstiger ist. Hier ein kleines Rechenbeispiel:

Günstiger Sweater

  • Preis: 20 Euro
  • Anzahl der Nutzungen: 10 Mal
  • CPW = 20 Euro / 10 =2 Euro

Nachhaltiger Sweater

  • Preis: 100 Euro
  • Anzahl der Nutzungen: 100 Mal
  • CPW = 100 Euro / 100 = 1 Euro

Fair Fashion ist die bessere Option!

Zwar sind die Kosten für Fast Fashion in der Regel um ein Vielfaches niedriger als die für Fair Fashion. Doch die gesparten Kosten werden an anderer Stelle getragen – nämlich von den Menschen, die die Kleidung herstellen. Und von unserer Umwelt. Die Produktion von Fast Fashion belastet natürliche Ressourcen stark und ist nur möglich, wenn an Löhnen und fairen Arbeitsbedingungen gespart wird. Investitionen in nachhaltige und qualitativ hochwertige Basics lohnen sich also auf mehreren Ebenen. Nachhaltige Kleidungsstücke sind oft aus robusten, langlebigen und hochwertigen Materialien gefertigt, die den täglichen Gebrauch besser überstehen und seltener ersetzt werden müssen. Dadurch reduziert sich nicht nur der Kostenaufwand für neue Kleidung, sondern auch der ökologische Fußabdruck. Als ob das noch nicht genügend Argumente für Fair Fashion sind, kommt hier gleich noch eins: Fast Fashion Klamotten spiegeln meist einen ganz aktuellen Trend wider, der bereits in einem halben Jahr wieder als völlig überholt gilt. Nachhaltigerer ist der Ansatz, in zeitlose Klassiker zu investieren – wem das zu langweilig klingt, der kann natürlich mit einzelnen, ausgefalleneren Teilen den Look noch spannender machen. Diesbezüglich wird man prima in Second Hand Läden fündig.