Alles in Bio!

Gilt nur für Lebensmittel: „Bio“ und „Öko“ sind gesetzlich geschützte Begriffe

Wenn Lebensmittel hierzulande ein entsprechendes Siegel tragen, dann wurden sie nach den europäischen Richtlinien des ökologischen Landbaus erzeugt und verarbeitet. Du erkennst diese Lebensmittel am hellgrünen EU-Bio-Logo. Ausnahme sind Lebensmittel bestimmter Handelsketten, die aus Marketinggründen eigene Bio-Marken (und damit Logos) gegründet haben. Auch diese müssen jedoch die EU-Vorgaben garantieren.

Wie definiert sich Bio-Mode?

Eco-Fashion ist auf den ersten Blick kaum von konventioneller Mode zu unterscheiden. Es gibt mittlerweile ein riesiges Angebot und zahlreiche Label: Egal, ob du auf der Suche für die richtigen Klamotten fürs Vorstellungsgespräch, fürs Gym, für dein Baby bist oder einfach nur die perfekte Jeans finden möchtest – Bio-Mode kann alles. Aber Vorsicht: anders als bei Lebensmitteln ist „Bio“ im Fashion-Bereich kein geschützter Begriff! Hier solltest du dich also unbedingt an seriösen Siegeln orientieren.

Bio bringt was – Beispiel Baumwolle

Was genau macht es denn jetzt für einen Unterschied, wenn ich eine Jeans oder einen Pulli aus zertifizierter Bio-Baumwolle kaufe? Oder anders gefragt: Macht das wirklich so einen großen Unterschied? Und ob!

Zum einen benötigt Bio-Baumwolle weniger Wasser als herkömmliche. Das hängt mit den besseren Böden und besser geeigneten Anbauorten zusammen – und damit, dass im Bio-Anbau auf natürliche Fruchtfolge gesetzt wird. Außerdem wird auf chemische Pestizide und Düngemittel verzichtet.
Knapp 80 Prozent der weltweit erzeugten konventionellen Baumwolle stammen von genmanipulierten Pflanzen. Bio-Baumwollpflanzen sind nicht genmanipuliert.
Laut Münchner Umweltinstitut leben fast 100 Prozent aller Baumwollbäuer:innen in Entwicklungsländern und sind für etwa drei Viertel der weltweiten Ernte verantwortlich. Der Pestizideinsatz macht sie krank, die Arbeitsbedingungen sind oft menschenunwürdig und die Löhne reichen kaum zum Überleben. Auch Kinder- und Zwangsarbeit sind in der Landwirtschaft leider immer noch Thema. Indem du auf (seriöse) Bio-Siegel achtest, trägst du nicht nur einen Teil zum Umweltschutz bei, sondern setzt dich auch für soziale Wirtschaft ein.

Auch schöne Schuhe können öko

Nicht nur T-Shirts, Pulli und Hosen werden mittlerweile in Bio-Qualität gefertigt, auch Schuhe gibt es in nachhaltigen Varianten. Keine Sorge, die sehen schon lange nicht mehr nach uncoolen Öko-Latschen aus. Es gibt stylische Sneaker, klassische Boots und sportliche Turnschuhe, trendy Sandalen – alles nachhaltig, aus pflanzlich gegerbtem Leder oder vegan. Bei der Auswahl heutzutage wird wirklich jede:r fündig.

Für die Haut nur das Beste

Schon der eigenen Gesundheit zuliebe sollte man darauf achten, mit welchen Inhaltsstoffen die Haut tagtäglich in Kontakt kommt. Shampoo, Duschgel, Cremes und Kosmetika versprechen unseren Körper zu pflegen. Doch konventionelle Kosmetik enthält viele Inhaltsstoffe, die unter Verdacht stehen, zum Beispiel das Krebsrisiko zu erhöhen oder die Haut zu reizen. Der Begriff „Biokosmetik“ verspricht, dass die Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Aber Obacht: Auch hier ist der Begriff „Bio“ nicht geschützt. Orientiere dich also am besten wieder an geprüften Siegeln.