Modal, eine synthetische Naturfaser
Was zunächst wie ein Widerspruch scheint, ist eigentlich eine geniale Erfindung – und dabei keine allzu neue: Bereits in den 60er Jahren wurde Modal entwickelt. Um auf lange Importwege zu verzichten und Kosten zu sparen, suchte man nach mitteleuropäischen Rohstoffen, die sich für die Textilherstellung eignen würden. Fündig wurde man bei der Buche. Wie auch Viskose werden Modalfasern zu 100 Prozent aus Pflanzenfasern gewonnen. Da Modal also aus natürlich nachwachsenden (sich regenerierenden) Rohstoffen besteht, zählt es zu den so genannten Regeneratfasern. Warum es sich dennoch um eine synthetische Naturfaser handelt? Das liegt rein an der Verarbeitung.
Zunächst wird das Buchenholz entrindet und zu kleinen Spänen verarbeitet. In einem chemischen Lösungsprozess wird anschließend die Zellulose aus den Spänen gelöst und schließlich zu Fasermaterial gesponnen. Anders als Synthetikfasern wird Modal jedoch ohne fossile Rohstoffe wie Erdöl produziert. Auch im Vergleich zu Baumwolle punktet Modal in Sachen Nachhaltigkeit, da in der Herstellung weniger Wasser und Energie verbraucht werden. Auch optisch und haptisch überzeugt Modal: die glatte Oberfläche verleiht dem Material einen Glanz, es fällt locker und die weiche Haptik erinnert an Seide.