Ist Mikrofaser nachhaltig?

Mikrofasern – ein Problem für Umwelt und Gesundheit

Bis zu einer Million Fasern verliert eine Fleece-Jacke bei einem einzigen Waschgang laut Greenpeace. Plastik, welches so winzig ist, dass es durch gewöhnliche Filter durchgeschwemmt wird und in den Meeren landet, wo es von Plankton aufgenommen wird. Dieses wird wiederum von Fischen verspeist, welche ihrerseits auf unserem Teller landen – Mikroplastik inklusive. Auch in Muscheln und anderen Meeresbewohnern werden immer wieder besorgniserregend hohe Mengen Mikroplastik nachgewiesen. Studien zufolge ist unsere Kleidung zu mehr als einem Drittel für diese Art der Umweltverschmutzung verantwortlich.

Mikrofasern in Sport- und Outdoorkleidung
Leider ist es so, dass Polyester, Nylon, Viskose und Elastan vor allem für die Kleidungsstücke verarbeitet wird, die wir gerne nach jedem Tragen waschen – die Rede ist von Leggings, Funktionsshirts und Co. Auf die schnelltrocknenden, atmungsaktiven, superleichten Klamotten wollen wir beim Joggen und Wandern natürlich ungerne verzichten. Aber was ist dann die Lösung? Es gibt zum Glück bereits einige Ansätze.

Lösungsansätze
Als eines der ersten Unternehmen reagierte Patagonia auf das Problem mit der Mikrofaser, unter anderem, indem es umfassende Untersuchungen anstellte. Eine Erkenntnis: Qualitativ hochwertige Kleidungsstücke nutzen sich beim Waschen weniger ab, als billig produzierte. Lieber investieren wir also in eine hochwertige Leggings und ein richtig gutes Shirt, statt beides in dreifacher Ausführung zu kaufen. Außerdem gibt es mittlerweile wirklich gute, nachhaltige Alternativen aus natürlichen Materialien. Um einen weiteren Ansatz zu verfolgen, hat Patagonia auch Abwasseraufbereitungsanlagen getestet, die Mikrofasern filtern – immerhin bleiben da zwischen 65 und 93 Prozent hängen. Da gibt es sicherlich noch Verbesserungspotenzial, ein Schritt in die richtige Richtung ist es aber allemal. Auch für die Waschmaschine gibt es sogenannte Faserfilter oder aber Wäschesäckchen, in die man die Kleidung packt und die ebenfalls eine Filterfunktion haben. Diese Beutel findest du beim Avocadostore mit dem Suchbegriff „Guppyfriend“. Außerdem ist inzwischen klar, dass die Nutzung von flüssigem Waschmittel tendenziell weniger zum Abrieb von Mikrofasern beiträgt, als der Einsatz der Pulver-Variante. Lange Waschgänge, hohe Schleuderzahlen und hohe Temperaturen begünstigen die Abgabe von Mikrofaser ebenfalls. Und vielleicht ist es auch nicht notwendig, die Sportbekleidung nach jedem Einsatz zu waschen – je nach Workout reicht es auch mal aus, sie in der heißen Sonne trocknen zu lassen.