Das kann Merinowolle
Merinowolle stammt von einer gleichnamigen Schafrasse. Das Merinoschaf kommt ursprünglich aus Spanien, wird heute aber vor allem in Australien und Neuseeland gezüchtet. Merinoschafe sind bekannt für ihre besonders feine und weiche Wolle, die sie von anderen Schafrassen unterscheidet. Merinowolle gilt als eine der besten Wollsorten überhaupt. Wir verraten dir, warum das so ist.
Ist Merinowolle besser als herkömmliche Wolle?
Du kannst Strickpullover nur anziehen, wenn du langärmelige Shirts drunter trägst? Und Wollschals jucken dich schon nach wenigen Minuten unangenehm am Hals? Dann probier es doch mal mit Merino! Die ist viel feiner als die meisten anderen Wollarten, was sie besonders weich macht. Die Fasern der Merinowolle sind im Durchschnitt nur 16,5 bis 24 Mikrometer dünn, was einem Tausendstel Millimeter entspricht. Im Gegensatz dazu kann herkömmliche Schafwolle doppelt so dick sein. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von etwa 30 Mikrometern. Dadurch kratzt Merinowolle nicht auf der Haut, wie es bei herkömmlicher Wolle oft der Fall ist. Selbst Menschen mit empfindlicher Haut kommen mit Merinowolle in der Regel gut klar. Wenn du dir nicht sicher bist, mach den Test und halte dir das Wollknäuel (oder den Wollpullover) an den Hals. Angenehm weich sollte es sich anfühlen und im Idealfall null Prozent kratzend. Super sensible Menschen können aber auch hochwertige Textilien aus reiner Merinowolle als leicht irritierend empfinden. Viele Hersteller:innen verwenden deshalb Mischgewebe aus Merinowolle und zum Beispiel Seide oder Baumwolle.
Warum wir Merinowolle noch lieben: Sie ist ein Superheld, was Temperaturregulierung angeht. Deshalb kommt sie viel in Sportbekleidung und vor allem in Sportunterwäsche zum Einsatz. Merinowolle hält im Winter warm, ohne zu überhitzen und im Sommer fühlt sie sich angenehm kühl auf der Haut an. Außerdem kann die Faser bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich dabei nass anzufühlen. Selbst wenn man schwitzt, bleibt die Haut so angenehm trocken und die Kleidung klebt nicht am Körper. Wie auch andere Wollsorten punktet Merino ebenfalls mit antibakteriellen Eigenschaften. Wolle reinigt sich quasi selbst, sogar die fiesesten Gerüche verschwinden spätestens durch intensives Lüften. Tipp: Nachhaltige Produkte mit oder komplett aus Merinowolle findest du bei Avocadostore in Hülle und Fülle, vom Sport-BH über Kuschelpullis bis Baby-Kleidung!
Nachhaltige Merinowolle und Tierwohl
Klar, Wolle ist an sich ein umweltfreundliches Material, da sie immer wieder natürlich nachwächst und biologisch abbaubar ist. Es lohnt sich aber auf bestimmte Kriterien zu achten. Denn wir wünschen uns natürlich, dass es den Schafen, die uns ihre Wolle spendieren, gut geht. Besonders in Australien ist das sogenannte Mulesing verbreitet: eine für die Tiere schmerzhafte Praxis, um Parasitenbefall vorzubeugen. In anderen Ländern wie Neuseeland oder Südafrika ist Mulesing verboten. Es ist daher gut, sich zu informieren, woher die Merinowolle stammt und ob diese Praxis angewendet wird. Viele Händler:innen helfen dir dabei und weisen ihre Produkte aus Merinowolle als Mulesing-frei aus. Siegel wie ZQ, Naturtextil, RWS und OWP sind vertrauenswürdig und haben strenge Richtlinien bezüglich Tierwohl.
Da Merinowolle hauptsächlich vom anderen Ende der Welt kommt und der Verarbeitungsprozess von der Wolle zum Textil einiges an Wasser und Energie benötigt, gilt wie immer: jeden Kauf zweimal überdenken, auf Second-Hand setzen und wenn möglich in langlebige, hochwertige Lieblingsteile investieren.
Quelle: Bergzeit