Kork

Kork – das Allround-Material

Wer bei Kork bisher nur an einen Weinverschluss oder Bodenbelag denkt, sollte sich unbedingt anschauen, zu welchen weiteren großartigen Produkten das einzigartige Material weiterverarbeitet werden kann. Im Fashion-Bereich dient Kork als vegane Alternative zu Leder.

Optimale Eigenschaften

Die besonderen Bestandteile von Kork machen es zu einem einzigartigen Material.

  • Viele Millionen winzige Zellen pro Kubikzentimeter, die zu 90% mit einem luftähnlichen Gasgemisch gefüllt sind, machen Kork nicht nur ausgesprochen leicht und elastisch, sondern auch robust und widerstandsfähig.
  • Darüber hinaus ist er super abwaschbar, undurchlässig für Flüssigkeiten, recycelbar, formbeständig, weich, natürlich und atmungsaktiv – so wie Leder, aber gänzlich ohne tierische Bestandteile.

Hervorragende Ökobilanz

Der Rohstoff Kork wird aus der Rinde der gleichnamigen Korkeiche gewonnen. Dieser besondere Baum zählt zu den immergrünen Hartlaubgewächsen. Er wird bei einem Stammdurchmesser von einem Meter zwischen 10 – 12 Meter hoch und kann 250 – 350 Jahre alt werden. Allerdings wird Kork „nur“ innerhalb der ersten 150 Jahre geerntet. Dies geschieht, indem die Rinde ab einem Alter von 25 Jahren vorsichtig vom Baum geschält wird. Nach weiteren 9 – 12 Jahren ist die Rinde vollständig nachgewachsen und kann erneut geerntet werden. Das langwierige Verfahren klingt auf den ersten Blick wenig rentabel und sehr aufwändig. Tatsächlich wird auch noch vieles in Handarbeit nach alter Tradition erledigt. Doch genau darin besteht das große Potenzial von Kork als Material für Slow Fashion. Ein Gegenpol zur Schnelllebigkeit und dem dominierenden Kommerz unserer Zeit.

Und Kork bietet noch weitere Vorteile im Bereich Nachhaltigkeit: Im Vergleich zum Holz oder der Gewinnung von anderen Rohstoffen muss auf diese Weise kein Baum gefällt oder beschädigt werden. Im Gegenteil: Der Fortbestand der Korkeichenwälder wird dadurch gesichert und das daran angeschlossene komplexe Ökosystem mit vielen, teils geschützten Tierarten wird erhalten.

Ein weiterer positive Nebeneffekt ist der Beitrag zum Klimaschutz. Mehrere Millionen Tonnen CO2 werden jährlich durch die Wälder gebunden. Und noch besser: Aufgrund der Fotosynthese, bindet eine regelmäßig geschälte Eiche bis zu viermal mehr CO2 als ihre nicht abgeernteten Artgenoss:innen. Die weltweit größte Korkproduktion findet übrigens in Portugal statt. Dort dient die Korkeiche, über mehreren Generationen hinweg, für viele Menschen als zentrale Lebensgrundlage.