Bio-Baumwolle

Warum konventionelle Baumwolle problematisch ist

Laut WWF besteht die Hälfte aller Textilien weltweit aus Baumwolle, die Nachfrage und der Markt sind also riesig. Die Pflanze braucht relativ viel Wasser und wird meist in trockenen Gebieten angebaut, obwohl sie ursprünglich aus warmen, feuchten Tropenregionen kommt. Der Grund: Wenn die Pflanze zu viel Regen abbekommt, saugen sich die flauschigen Knospen voll und verfaulen. Da sie jedoch viel Wasser benötigt, um zu wachsen, wird sie künstlich bewässert: Ein Kilo Baumwolle benötigt 8.000 bis 20.000 Liter Wasser – je nach Standort. Das hat verheerende Folgen: Zuflüsse werden für die Baumwollfelder umgeleitet, was ein Austrocknen von Seen zufolge hat. Der Grundwasserspiegel sinkt, die Böden versalzen, die lokale Landwirtschaft leidet, die Menschen haben nicht genug Trinkwasser.

Ein weiteres Problem ist der Einsatz von Pestiziden im Anbau konventioneller Baumwolle. Die Gifte gelangen in die Gewässer, schaden Flora und Fauna. Und da die Schädlinge immer mehr Resistenzen entwickeln, kommen ständig neue Pestizide zum Einsatz. In manchen Regionen, in denen die Pestizide das Grundwasser belasten, hat dies auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner.

Und die dritte unangenehme Wahrheit der konventionellen Baumwollproduktion: Nach Schätzungen der Internationalen Arbeiterorganisation müssen auch heute noch 108 Millionen Kinder weltweit in der Landwirtschaft arbeiten, unter anderem auf Baumwollfeldern.

Die Vorzüge von Bio-Baumwolle

Und was läuft nun im Bio-Anbau besser als im konventionellen? Zum einen braucht zwar auch Bio-Baumwolle relativ viel Wasser, aber: Nur ein Zehntel an Frischwasser wird hier benötigt. Zum einen liegt das daran, dass die Böden im Bio-Anbau mit wechselnder Furchtfolge bestellt werden und so gesünder sind, mehr Wasser speichern können. Außerdem wird Bio-Baumwolle zu einem Großteil mit „Green Water“ gewässert, das bedeutet durch besagte Feuchtigkeit im Boden und durch aufgefangenes Regenwasser.

Des Weiteren sind Pestizide im Bio-Anbau verboten, nur natürliche Schutz- und Düngemittel sind erlaubt. Auch diesbezüglich ist die wechselnde Fruchtfolge von Vorteil, Schädlinge haben es deutlich schwerer, sich auszubreiten. Auch, wenn es keine offizielle Bedingung ist: Bio-Anbau und fairer Handel gehen meist Hand in Hand. Das bedeutet: Abnahmegarantien, günstigeres Saatgut, stabile Preise und wieder die wechselnde Fruchtfolge, die es den Bauern erlaubt, auch mit anderen Pflanzen Handel zu treiben.

Tipp: Das wichtigste globale Siegel für Bio-Baumwolle ist das GOTS-Siegel (Global Organix Textile Standard), du erkennst es an dem Logo mit dem weißen Shirt in einem grünen Kreis.