…und jeden Tag ziehen wir sie an. Kilometerweit laufen wir auf Asphalt, auf Wiesen, auf Waldwegen. Selten denken wir darüber nach, was wir an unseren Füßen tragen. Mittlerweile gibt es viele tolle Alternativen zu herkömmlichen Produkten.
Wir haben nachgefragt bei den Gründern und Gründerinnen von Bahatika, NINE TO FIVE und Jutelaune, was ihre Schuhe nachhaltig macht, wohin sie am liebsten laufen und mit welchen Schuhen sie eine besondere Geschichte verbindet.
„Wieso vegan? Kann man die essen?“
Ralph ist Geschäftsführer von Bahatika. Nachdem er jahrelang Steuererklärungen für andere erstellt hat, freut er sich jetzt, Damenschuhe zu produzieren und zu verkaufen. Und weil er für einen Mann ziemlich kleine Füße hat, passt er auch in die Sandalen aus der Damenkollektion – und die trägt er im Sommer fast täglich.
Seit wann gibt es Bahatika und was ist die Idee dahinter?
Gegründet wurde Bahatika von Shila. Das war 2015. Sie war der Überzeugung, dass schicke und tragbare Mode so produziert werden kann, dass sie nachhaltig, fair und vegan ist. Gesagt, getan. Mit ihren eleganten Entwürfen hat sie ein Zeichen gesetzt gegen Fast Fashion und hat einen Schuh entwickelt, der optisch kaum von einem Lederschuh zu unterscheiden ist, aber ohne tierische Produkte auskommt. Bahatika war sozusagen ihr Baby und in der Anfangszeit hat sie noch alles selbst gemacht. Mittlerweile sind auch Michael und ich dabei, und zu Dritt entwickeln wir die Marke ständig weiter. Wir haben ein ganz schön breites Sortiment mit Sneakern, klassischen zeitlosen Business-Schuhen wie dem Anasa und Sandalen.
Was macht eure Schuhe nachhaltig? Wie habt ihr die Produzenten gefunden, mit denen ihr zusammenarbeitet?
Wir sagen immer, dass unsere Schuhe aus veganem Leder gearbeitet sind. Aber das ist natürlich kein Leder, sondern ein atmungsaktiver Kunststoff. Alle unsere Produkte sind vegan. Meine Freunde fragen mich dann immer: Wieso vegan? Kann man die essen? Das ist natürlich ein Scherz, aber was stimmt, ist, dass wir keine tierischen Produkte verarbeiten. Da steckt der Teufel oft im Detail: Viele Klebstoffe sind nicht vegan, sondern haben einen tierischen Anteil. Bei uns nicht, wir sind da sehr streng. Und uns ist auch bewusst, dass unser veganes Leder noch nicht zu 100 % abbaubar und recycelbar ist. Das ist immer ein schmaler Grat zwischen der Suche nach möglichst nachhaltigen Materialien und dem Anspruch an Haltbarkeit und Festigkeit der Schuhe. Leider sind viel der innovativen Materialien nicht beständig genug. Aber wir sind aktiv auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und in unserem Studio testen wir stetig neue Werkstoffe. Unser Ziel ist es, irgendwann unsere Schuhe so zu produzieren, dass die Bestandteile zu 100 % abbaubar sind.
Produziert wird unsere Kollektion in Italien und in Spanien. In Spanien arbeiten wir mit einem richtigen Familienunternehmen zusammen. Das heißt dann auch, dass wir immer über die Familienangelegenheiten informiert sind und z.B. wissen, dass die Cousine gerade noch an ihrem Haus baut und deshalb weniger arbeiten kann. Ich mag diesen Kontakt und die Nähe über das rein Geschäftliche hinaus sehr gerne. Da freut es mich besonders, dass ich als Unternehmer selbst entscheiden kann, mit wem ich zusammen arbeiten möchte und so eine kleine Manufaktur unterstützen kann. Unseren spanischen Unternehmervater haben wir auf einer Messe kennengelernt und von Anfang an hatten wir ein sehr vertrauensvolles Verhältnis.
Gibt es ein Paar Schuhe, das du besitzt oder besessen hast, und mit dem dich eine ganz besondere Geschichte verbindet?
Als ich noch zu Hause gewohnt habe, wollte ich unbedingt ein paar teure Segelschuhe haben. Ganz nach dem Motto: Lieber teure und tolle Schuhe und dann reicht mir auch ein Paar. Ich habe meine Mutter damit so lange genervt, bis sie nachgegeben hat und sie mir gekauft hat. Ich habe diese Schuhe geliebt und so lange getragen, bis sie auseinander gefallen sind – ich denke, das waren so an die zehn Jahre. In dieser Zeit habe ich sie auch mindestens fünfmal neu verarbeiten lassen und immer wieder neu gestaltet. Mit meinen Freunden habe ich ein bisschen gesprayt und dann wurden auch die Segelschuhe Rosa, Silber und Schwarz. Wenn ich mir anschaue, welche Farben heute in sind, muss ich sagen, dass ich damals schon ein Trendsetter war. Und wie das so als Teenager ist: Ich kam mir unglaublich cool vor.
Wohin läufst du am liebsten und was ist das Besondere am Laufen im Gegensatz zum Rad oder Auto fahren?
Laufen ist langsam, in einem sehr schönen Sinne. Ich bin ein „Guck-Mensch“, das brauche ich, um einen Ort kennenzulernen. Wer durch die Stadt oder übers Land läuft, der kann seinen Blick schweifen lassen und auch an kleinen Details hängenbleiben. In Wien fallen mir, wenn ich durch die Stadt spaziere, zum Beispiel immer wieder kleine Szenen ins Auge: eine Mutter, die im breitesten Dialekt mit ihrem Kind schimpft, jemand, der Klavier spielt und die Musik durch das offene Fenster zu hören ist oder aber auch ein versteckter grüner Hinterhof, an dem ich auf dem Fahrrad sicher vorbeigefahren wäre. Gerade letzte Woche hat mich mein Sohn in eine kleine Gasse gezogen, die ich noch nicht kannte, weil er dort ein Graffiti entdeckt hat. So sind wir beide zu Fuß zu Abenteurern und Entdeckern geworden. Ich glaube, schon auf dem Fahrrad verpasst man viele dieser kleinen Momente und Überraschungen, man fährt vorbei, nimmt vielleicht im Augenwinkel etwas wahr oder hört eine Melodie, aber selten entscheiden wir uns, wirklich anzuhalten, vielleicht zurückzufahren und inne zu halten. Aber genau das ist das Schöne am langsamen flanieren.
Laufen ist etwas aktives, man geht immer auf etwas zu. Oftmals sind das Menschen, manchmal auch Dinge. Und dabei entstehen Begegnungen. Manchmal lächelt mir jemand zu, wenn sich unsere Wege kreuzen, es kann sein, dass sich ein kleines Gespräch entwickelt. Das kann man nicht planen, es passiert einfach und ist lebendig.
Bahatika bedeutet Glück. Was macht dich glücklich?
Wenn ich meinen kleinen zweijährigen Sohn anschaue – das ist für mich pures Glück. (lacht)
Ich habe 15 Jahre lang für andere Leute Steuererklärungen und Steuergestaltungen gemacht – ein Job, in dem ich wenig Selbstbestimmtheit erfahren habe. Das ist bei Bahatika anders: Wir haben ein Produkt, das man anfassen und anziehen kann, und es kann unsere Persönlichkeit unterstreichen. Ich habe damit also – im kleinen Maße – einen Einfluss auf meine Mitmenschen, in diesem Falle unsere Kundinnen.
Es ist unser Unternehmen, und wir fällen die Entscheidungen. Das heißt auch, dass wir „die Welt ein kleines Stückchen besser machen wollen“, indem für unsere Schuhe keine Tiere sterben mussten und indem ich kleine Familienunternehmen unterstützen kann. Das macht uns glücklich, dass wir alles selbst in der Hand haben und wirksam werden können.
„In unseren Schuhkartons finden sich Allroundtalente“
Sandra hat NINE TO FIVE gegründet, um ihre Leidenschaft für Mode und den Wunsch nach nachhaltigen Alternativen zusammenzubringen. In ihrem Schuhschrank finden sich so einige Kostbarkeiten – dank Schuhgröße 35.
Seit wann gibt es NINE TO FIVE und was ist die Idee dahinter?
Ich habe NINE TO FIVE 2013 gegründet, weil wir schon damals mehr Alternativen zur Fast Fashion, deren Herstellung und Werte brauchten. Ich habe mir sehnsüchtig mehr Produkte gewünscht, die mein Mode-Herz höher hüpfen lassen und trotzdem keine großen Schäden für Mensch und Tier hinterlassen – und meine Werte einer nachhaltigen Gesellschaft widerspiegeln. Mittlerweile ist diese Denkweise ja in der Mitte der Gesellschaft angekommen und wird auch entsprechend honoriert und nachgefragt.
Was macht eure Schuhe nachhaltig?
Unsere Schuhe sind unter mehreren Gesichtspunkten nachhaltig. Es gibt mittlerweile sehr unterschiedliche Möglichkeiten, nachhaltig zu arbeiten und jedes Label versucht, darüber eine Einzigartigkeit zu kreieren und etwas Spezielles zu bieten. Bei uns fängt das schon bei der Idee für die nächste Kollektion an: Wir entwickeln nur Schuhe, die einen breiten Kundenstamm begeistern können und das Potenzial haben, zu einem Lieblingsschuh zu werden. Der Style ist zeitlos und das Material langlebig. Alle Modelle designen wir selbst, es gibt also keine Kopie von XY.
Das hat zur Folge, dass unsere Entwicklungsphasen manchmal etwas länger dauern. Aber wenn man dann den Schuhkarton öffnet, finden sich darin kleine Allroundtalente. Wir suchen sehr lange nach den richtigen Partnern, Produktionen und Zulieferern. Das Leder beziehen wir aus einer Gerberei in Portugal, die ausschließlich chromfrei und metallfrei arbeitet. Das Abwasser, das beim Gerbprozess verwendet wird, wird so gründlich aufbereitet, dass es in die normale Wasserversorgung der Stadt zurückgeführt werden kann. Wir finden es wichtig zu wissen, dass man unsere Schuhe auch barfuß anziehen kann, ohne davon Schaden zu nehmen. Ganz stolz sind wir auch auf unsere Verpackung, die komplett ohne Plastik auskommt, und auch die Lederreste werden alle aufbereitet.
Gibt es ein Paar Schuhe, das du besitzt oder besessen hast, mit dem dich eine besondere Geschichte verbindet?
Ich bin ein riesiger Vintage-Fan und habe Jahre beim Durchstöbern der Second-Hand-Shops in aller Welt verbracht. Ein Paar Winterstiefel hab ich heute noch, und es begleitet mich schon seit über zehn Jahre sehr treu. Ich werde weinen, wenn die Schuhe irgendwann nicht mehr wollen, das weiß ich jetzt schon. Da ich Schuhgröße 35 habe, sind einige sehr rare Schätze in meinen Schrank gewandert. Zum Beispiel cremefarbene Louis Vuitton Pumps aus der Londoner Unterwelt. Nix für den Alltag, aber eine Augenweide.
Welche Schuhe aus eurer Kollektion ziehst du am liebsten im Sommer an?
Der Sommer ist für Mules gemacht, das glaub ich ganz fest. Ich jedenfalls ziehe meine #maia nicht mehr aus. Sie sind unfassbar wandlungsfähig und können sowohl lässig und cool als auch schick gestylt werden. Der kleine Absatz hat genau die richtige Höhe, um trotzdem den ganzen Tag damit durch die Stadt zu laufen, und der Fuß bekommt genug frische Luft. Mehr brauch ich nicht für den Sommer.
Wohin läufst du am liebsten und was ist das Besondere am Laufen im Gegensatz zum Rad oder Auto fahren?
Ich laufe tatsächlich gerne. Egal bei welchem Wetter, mich zieht es immer nach draußen. Als Hamburgerin findet man mich dann an der Elbe, in den Parks und an der Alster. Ich liebe den direkten Kontakt zur Natur. Es fasziniert mich, dass sie einfach genau weiß, was sie zu tun hat und was ihr guttut. Alles wächst oder verändert sich mit den Jahreszeiten, diese Lebensweisheit beeindruckt mich – dabei rücken sich viele unserer Alltäglichkeiten wieder ins richtige Licht.
Ach wenn ihr wunderschöne Schuhe produziert, läuft man im Sommer doch am liebsten barfuß. Was fühlt sich unter den bloßen Sohlen am besten an?
Ach klar, dagegen hat ja keiner was. Barfuß ist natürlich super, immerhin haben wir ein komplexes Nervensystem an unseren Sohlen. Und da ich gerade aus dem Urlaub komme, weiß ich noch, dass es mich sehr beeindruckt hat, beim Mittagessen in der Düne zu sitzen und die Füße im Sand zu massieren. Da geht nix drüber. Kurz danach kommen dann aber wieder meine Mules. (lacht)
„Auf Menorca gibt es keinen Stress“
Julia ist die Gründerin von Jutelaune und hat uns verraten, wie ihre Kindheit und Jugend auf Menorca sie geprägt hat und woran sie noch heute zurückdenkt, wenn sie durch die Münchner Innenstadt läuft.
Seit wann gibt es Jutelaune und was war die zündende Idee?
Jutelaune gibt es seit Dezember 2015. Die typisch menorquinischen Avarcas, sommerliche Sandalen, begleiten mich schon seit Kindertagen. Auf Menorca trägt sie fast jeder, hergestellt werden sie in kleinen Familienbetrieben auf der Insel. Insgesamt gibt es nur vier solcher Manufakturen, und ich kenne die Produktionsstätten schon lange. Als ich dann nach München gezogen bin und selbst etwas auf die Beine stellen wollte, war es mein Wunsch, etwas von dieser Tradition und dem Lebensgefühl meiner Kindertage nach Deutschland zu exportieren. Und das war der Start für Jutelaune.
Was verbindet dich mit Menorca? Und was ist das Besondere an den Espadrilles und Avarcas?
Meine Mutter ist Deutsche, mein Vater Spanier, geboren bin ich in München, aber aufgewachsen bin ich auf Menorca – und ich liebe diese Insel. Sie ist die kleinste der Balearen und für mich das Paradies. Erst als ich mit 17 Jahren zum Studium nach Barcelona gezogen bin, habe ich kennengelernt, was Stress heißt. Auf Menorca gibt es so etwas nicht. An den ruhigen Stränden kann man in der Sonne liegen und sich mit Freunden treffen, meist ist fußläufig ein kleines Restaurant, das wunderbares Essen serviert, und weil die Insel nur knapp 50 Kilometer lang ist, findet man eigentlich immer alles „um die Ecke“. Ich versuche auch heute noch mindestens drei- oder viermal im Jahr mir eine stressfreie Auszeit in meiner Heimat zu gönnen – dann treffe ich dort Freunde und Familie und genieße die Zeit. Am liebsten verbringe ich die Tage damit, am Strand zu sein oder zu segeln, Essen zu gehen und abends Partys zu feiern. Für mich ist das Leben auf der Insel der Inbegriff für einen „perfekten Sommer“.
Das Besondere an unseren Espadrilles ist, dass sie nicht aus Stoff sind, sondern aus Leder. Dadurch sind sie viel bequemer, und man kann sie wirklich überall tragen. Egal ob in der Großstadt oder auf dem Weg zum Strand, durch das geschmeidige Leder passen sie sich den Füßen an. Ich kann versichern, dass einem die Füße nie schmerzen und man keine Blasen bekommt.
Klassisch sind die Avarcas einfarbig, aber wir haben für diese Saison ein Model mit Blumenaufdruck entworfen – das Design dafür hat mein Freund gemacht. Er ist Industriedesigner und gemeinsam entwickeln wir immer wieder neue Styles. Im vergangenen Jahr haben wir ein paar Kinderschuhe produziert, die aussehen wie eine Wassermelone. Das war sehr süß, verspielt und sommerlich, und wir haben ein sehr positives Feedback von unseren Kunden bekommen. In diesem Jahr wollten wir auch für Frauen etwas Leichtes und Lustiges entwerfen, aber es sollte nicht so verspielt sein wie das Kindermodell. Und was mögen eigentlich alle Frauen? Natürlich Blumen. Und jetzt finden sich ganz viele kleinen Gänseblümchen auf dem hellen Naturleder.
Was macht eure Schuhe nachhaltig? Wie hast du die Produzenten gefunden, mit denen ihr zusammenarbeitet?
Die Avarcas werden auf Menorca produziert, die Espadrilles in der Region La Rioja im Norden Spaniens. Das Leder wird nachhaltig hergestellt und kommt zum Großteil aus Europa, nur ganz wenig exportieren wir aus Argentinien. Auf Menorca kannte ich mich schon aus, und es war einfach, mit den Herstellern in Kontakt zu treten. Dort arbeite ich mit zwei Betrieben zusammen, die die jahrhundertealte Tradition der Schuhherstellung fördern und bewahren. Ursprünglich trugen die Menorquiner die soliden Avarcas, um in der ländliche Gegend einen sicheren Tritt zu haben. Sie sind so stark, dass sie viele Jahre lang getragen werden können. Noch heute braucht es mindestens zehn Personen, um einen Schuh herzustellen. Das Leder muss zurechtgeschnitten werden, Innen- und Außensohle – früher wurde diese aus Reifengummi geschnitten – werden vernäht und geformt und alles muss trockenen und verpackt werden. Sie verarbeiten die Materialien immer noch so, wie es schon seit Generationen gepflegt wird.
In La Rioja habe ich eine Manufaktur gefunden, die zertifiziert ist und garantiert, dass bei der Produktion im Biosphärenreservat die Nachhaltigkeit und sozial verantwortliche Produktion gewährleistet wird.
Gibt es ein Paar Schuhe, das du besitzt oder besessen hast, und mit dem dich eine ganz besondere Geschichte verbindet?
Ich besitze Avarcas in vier Farben – passend zu jedem Outfit. Ich hatte sogar schon welche als Baby – diese Schuhe begleiten mich schon mein ganzes Leben, und sie sind unkaputtbar. Ich trage jedes Paar zwischen fünf und sechs Jahren. Der einzige Grund, sie auszusortieren ist der, dass sie irgendwann so schmutzig sind, dass ich sie nur noch für einen Strandtag auf Menorca anziehe. Dort dürfen sie dann in Ruhe versanden bis ich sie eines Tages endgültig wegschmeisse. Für mich sind es die einzigen und perfekten Sommerschuhe. Und wenn ich sie hier in München trage, verbinden sie mich immer auch ein bisschen mit meiner Heimatinsel. Wenn das Wetter mal schlecht ist, steige ich um auf Espadrilles, die sind geschlossen und halten meine Füße warm.
Wohin läufst du am liebsten und was ist das Besondere am Laufen im Gegensatz zum Rad oder Auto fahren?
Wenn ich die Avarcas oder die Espadrilles anhabe, fühle ich mich frei und unbeschwert – im wahrsten Sinne des Wortes, also ohne schwere Last. Gerade eben war ich noch mit ihnen in der Stadt unterwegs und sie haben meinen Füßen Halt gegeben. Im nächsten Moment kann ich sie schnell ausziehen und in die Hand nehmen, wenn ich am Strand oder auf einer grünen Wiese bin. Und dort dann barfuss zu laufen und den Sand und das Gras an den Fußsohlen zu spüren, ist für mich ein Gefühl der Freiheit und Leichtigkeit, das ich sehr genieße. Sie sind treue Begleiter, und das macht sie auch so wunderbar – in so vielen Lebenssituationen sind sie an meiner Seite. Könnten sie sprechen, wären sie so eine Art Tagebuch. Auch an den wichtigsten Tagen im Leben begleiten sie uns: Vor Kurzem hat eine gute Freundin von mir geheiratet und am Abend hat sie ihre Schuhe gewechselt – in den Espadrilles konnte sie die ganze Nacht durchtanzen.
Wie bekommst du so richtig „jute“ Laune?
Ich liebe den Frühling und Sommer in München – das sind meine Lieblingsjahreszeiten, weil dann das ganze Leben draußen stattfindet. Der perfekte Tag ist ein Samstag oder Sonntag, an dem ich erst in den Englischen Garten gehe und die Sonne genieße und dann gegen Abend in einer leckeren Pizzeria draußen auf der Straße sitze, gut speise, einen leckeren Wein trinke – und dann zum Abschluss noch ein Eis esse. Wenn es dann bis in die Nacht warm bleibt und die Stadt vibriert, fühle ich mich ganz lebendig. An solchen Tagen freuen sich alle, draußen zu sein und haben gute Laune. Und ich auch.
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