Selbstfürsorge

Manchmal vergessen wir die wichtigste Person in unserem Leben: uns selbst

Wenn wir klein sind gibt es Menschen die für uns sorgen, weil wir das selbst noch nicht können. Mit der Zeit sollten wir lernen, unsere Bedürfnisse zu erkennen und sie auch differenziert zu äußern. Spätestens wenn wir dann auf unseren eigenen zwei Beinen stehen und aus dem umsorgenden Zuhause ausgezogen sind, wird dies zu einer rundum komplexen Aufgabe. Nicht nur gilt es jetzt, die eigenen vier Wände zu finden und zu finanzieren, sich gegen Eventualitäten abzusichern und eine Aufgabe zu finden die uns das Leben bezahlt. Es geht auch darum, sich mit dem oder der richtigen Partner:in zusammenzutun und Freundschaften zu pflegen. Vor lauter Aufgaben und Beziehungen denen wir uns im Alltag widmen, vergessen wir manchmal die wichtigste Person in unserem Leben: uns selbst.

Was ist Selbstfürsorge?

Bislang gibt es keine allgemein gültige Definition von Selbstfürsorge, auch nicht im Duden. Unter dem Begriff „Fürsorge“ ist zu finden: „Aktives Bemühen um jemanden, der dessen bedarf.“ Man kann daraus also schließen, dass Selbstfürsorge bedeutet, sich aktiv um sich selbst zu bemühen. Eigene Bedürfnisse und Gefühle zu erkennen und wahrzunehmen – das klingt einfacher als es ist. Dabei ist es für unsere mentale und körperliche Gesundheit essenziell, uns selbst die beste Freundin, der beste Freund zu sein, uns auch Mal zu bemuttern, wenn es uns schlecht geht. Denn nur, wenn es uns selbst gutgeht, wir glücklich und zufrieden sind, können wir auch für andere da sein. Wir müssen gut zu unserem Körper sein und gut zu unserer Seele, darum geht es bei Self Care. Es gilt zu wissen, wann wir genug haben und zu wissen, wann wir mehr brauchen.

Und wie setze ich die Selbstfürsorge um?

Es gibt viele Methoden, uns gut um uns selbst zu kümmern. Unser Körper braucht Bewegung, frische Luft und gesunde Ernährung, Berührungen und soziale Bindungen. Gesunde Gewohnheiten einzuführen hilft uns, die Selbstfürsorge so in den Alltag einzubauen, dass sie zur Selbstverständlichkeit wird – wie das morgendliche Zähneputzen. Hier kommen ein paar unserer liebsten Self Care Routinen.

  • Dein persönliches Morgenritual: den Wecker eine halbe Stunde früher klingeln lassen und die gewonnene Zeit für dich allein nutzen. Ein großes Glas Wasser trinken, ein Morning Journal führen oder Yoga machen zum Beispiel.
  • Jeden Tag Zeit an der frischen Luft verbringen – wer alleine nicht mag, kann die Mittagspause nutzen und jemanden mitnehmen.
  • Singen! Unter der Dusche, im Auto oder wann auch immer. Macht dich locker und killt Stress. Wichtig dabei ist, keinen Anspruch an die Qualität des Gesangs zu stellen…
  • Abends im Bett ein gutes Buch lesen und das Handy bewusst beiseite legen.
  • Nach leckeren, gesunden Rezepten suchen, dafür einkaufen, kochen und sich bewusst sein, wie gut das tut.
  • Ganz wichtig: ab und an auch wirklich „nein“ sagen. Wenn wir zu jeder Verabredung, Verpflichtung, Anfrage „ja“ sagen, sind wir schnell ausgebrannt.

Doch bitte denke daran:

Nicht jede Person ist in der privilegierten Situation, sich Zeit für sich selbst zu nehmen – dessen sind wir uns bewusst. Falls du es jedoch bist, dann überlege dir, wie du Menschen in deinem Umfeld dabei unterstützen kannst.

Quellen: Blitz Psychotherapie, AOK