Bartpflege

Shave it, Baby!

In den letzten Jahren haben Bartträger wieder Großvaters Rituale und Utensilien herausgekramt. Die Nutzung von Einweg- und Systemrasierern sowie Rasierschaum aus Dosen produziert eine Flut an Plastikmüll. Das muss nicht sein, es geht auch nachhaltiger – mit einer kleinen Zeitreise.

Der Rasierhobel

Hobel – das klingt erst mal nach einer eher brachialen Art der Rasur: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Aber was heißt das für die empfindliche Gesichtshaut? Der Rasierhobel wurde 1901 von King Camp Gillette erfunden. Die doppelseitige Sicherheitsrasierklinge revolutionierte die Nassrasur und spätestens mit Ende des Ersten Weltkriegs kümmerten sich die meisten Männer selbst um ihre Bartpflege. Die Rasur wurde zum täglichen Ritual zu Hause vor dem Badezimmerspiegel – ähnlich wie das Zähneputzen.
In den 1970er-Jahren eroberte der Systemrasierer den Markt. Seine Klingen sitzen in einem Scherkopf aus Plastik, der ausgewechselt werden muss – und das recht häufig. Mit so einem Rasierer bürdest du der Umwelt also so einiges auf und deinem Geldbeutel so einiges zu. Deshalb ist der Rasierhobel seit einiger Zeit wieder en vogue. In der Erstanschaffung ist er in der Regel teurer als ein Systemrasierer, aber die Klingen sind erheblich billiger, können länger genutzt werden und das Metallblatt kann man recyceln (am besten beim örtlichen Recyclinghof nachfragen). Beim Griff solltest du daran denken, ein umweltfreundliches Material wie Holz auszuwählen.

Rasiermesser: Scharf und langlebig

Zugegeben, es ist nicht die einfachste Variante, das störende Barthaar loszuwerden. Aber sicher die eleganteste – und nachhaltigste. Ein Rasiermesser ist etwas, was den Mann ein ganzes Leben lang begleiten kann. Man muss keine Klinge austauschen, nur nachschärfen ab und an. Es lohnt sich, vor der Anschaffung eines solchen Lebensbegleiters zu recherchieren, was am besten zu dir passt. Und sich eventuell ein paar Videos anzuschauen, um dich mit dem Umgang vertraut zu machen. Hochwertige Modelle sind oft am nachhaltigsten, weil die Griffe aus Holz oder Horn sind und die Klinge aus Edelstahl ist– alles Materialien, die recycelt werden können.
Aber eins noch: Für die Gesichtsrasur ist ein Messer top, allen anderen Körperhaaren solltest du mit einem Hobel beikommen.

Das kommt mir nicht in die Dose

Was braucht man noch für eine Nassrasur? Ordentlich Schaum. Die meisten greifen dafür auf eine Plastikdose zurück. Draufdrücken, Schaum spritzt raus – schnell leer, viel Müll produziert. Aber es geht auch anders: Mit Rasierseife und einem Rasierpinsel. Die Seife kaufst du am besten entweder lose oder in einer Pappverpackung – das freut die Umwelt doppelt. Wenn du dann mithilfe eines Pinsels deine Gesichtshaut einseifst, ist das gleichzeitig noch eine wohlige kleine Massage.
Du kannst auch als Alternative Rasieröl benutzen, das ist extra schonend für deine Haut. Außerdem kann auf dem Öl der Rasierhobel besonders weich über dein Kinn gleiten.